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Interview mit Umweltsenatorin Dr. Manja Schreiner

Frau Senatorin, welche Bedeutung hat für Sie der Lange Tag der StadtNatur?
Es macht einfach einen großen Unterschied, ob wir nur über Stadtnatur sprechen oder sie erleben. Durch den Wald zu gehen und die Luft zu genießen, ist großartig. Ein anderes Beispiel sind die Tiere in der Stadt. Vor einem Bienenstock mit tausenden summenden Bienen zu stehen oder in der Abenddämmerung Fledermäuse zu beobachten, ist wirklich beeindruckend. Solche Erlebnisse tragen dazu bei, die Natur in der Stadt wertzuschätzen. Daher ist der Lange Tag der StadtNatur eine hervorragende Gelegenheit hautnah zu erleben, wie wertvoll unsere Natur ist. 
 
Wo sehen Sie besondere Herausforderungen für den Naturschutz in Berlin?
Berlin gilt als eine der grünsten Metropolen Europas. Zugleich ist die Konkurrenz um die Flächen in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Angesichts dessen ist es mir ein besonderes Anliegen, die vielfältige Stadtnatur zu wahren und zu schützen. Im Sinne der Artenvielfalt, aber auch für die kommenden Generationen.   
Außerdem ist es mir wichtig, bereits Kinder und Jugendliche für das Thema Naturschutz zu begeistern. Daher freut es mich besonders, dass der Lange Tag der StadtNatur ein großes Angebot für Kinder und Familien bietet.   
 
Gibt es einen Ort, den Sie mit Berliner Stadtnatur in Verbindung bringen?
Der jüdische Friedhof in Weißensee liegt quasi vor meiner Haustür. Vor einigen Jahren haben Wissenschaftler die Natur dort untersucht. Sie fanden mehr als 600 Tier- und Pflanzenarten. Darunter allein 64 Spinnen- und fünf Fledermausarten. Dieser Ort ist ein schönes Beispiel dafür, wie beeindruckend und vielfältig die Berliner Stadtnatur ist und warum es sich lohnt, sie zu schützen.